Festung Gonio (Apsaros)

Festung Gonio, bekannt auch als die Festung von Apsaros ist ein gut erhaltenes Römisches Kastell aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und befindet sich im Westgeorgien, kurz vor der heutigen Türkischen Grenze.

Über Gonio gibt es zahlreiche Mythen und Legenden und bei einem Besuch der Festung bekommt man eine gute Gelegenheit sehr weit zurück in die Geschichte einzutauchen und dabei sich kurz, vom Urlaub am Strand und von der Großstadt Batumi abzulenken.

Zwei unterschiedliche Namen

1. Festung Apsaros

Der ursprüngliche Name der Festung war Apsaros. Laut dem Griechischen Historiker, Prokopios von Caesarea, ist der Absyrtos, Sonn vom König Aietes (Königreich Kolchis) auf dem Gelände der Festung beigesetzt und deshalb hat man sie auch Apsaros genannt.

2. Festung Gonio

Den Namen Gonio müsste die Festung im 12. bis 13. Jahrhundert, während intensiver Handelsbeziehung mit der italienischer Stadt Genua bekommen haben, aber schriftlich wurde Gonio erst im 17. Jhd. bei osmanisch-türkischem Universalgelehrter Kâtib Çelebi erwähnt. Nach seinen Angaben war Gonio in dieser Zeit sowohl eine Festung, als auch eine kleine Stadt am Schwarzen Meer.

Es wird auch angenommen, dass während der byzantinischen Zeit, hauptsächlich die Menschen aus Genua im Aufbau der Festung mitbeteiligt waren, weshalb die Festung eine geänderte Form von Genua, Gonio bekommen hat.

Die Lage

Die Festung Gonio befindet sich 12 Kilometer von Batumi und 4 Kilometer vor Türkischen Grenze.
Sie ist 800 Meter vom Meer und 500 Meter vom ausgetrockneten Ufer des Tschorochi Flusses entfernt.

Baukomplex und Architektur

Allgemeine Angaben

Festung Gonio hat eine rechteckige Form mit der Gesamtfläche von 4,5 Hektar.
Die Länge der Mauer: 228 Meter und die Breite 195 Meter.
Die Höhe der Mauer beträgt 5 bis 7 Meter und insgesamt gibt es, von ursprünglich 22, jetzt noch 18 Wehrtürme in unterschiedlicher Form und Größe, die größten von allen sind die Ecktürme an vier Seiten der Anlage.

Eingang hatte die Festung von alle vier Seiten, aber momentan ist nur der westliche Eingang im Betrieb.

Unterschiedliche Bauperioden:

Man kann an der Festung drei Hauptbauperioden rauserkennen:
I. Aus der Römischen Zeit 1. bis 3. Jhd.
II. Aus der Byzantinischen Zeit 6. bis 7. Jhd.
III. Aus der Osmanischer Zeit 16. bis 19. Jhd.

Die Bausteine aus der Römischen Zeist sind am größten, dann werden die in der Byzantinischen Zeit kleiner und in der Osmanischer Zeit wurden die Mauer mit Flussstein, 90 bis 95 cm. erhöht und zusätzlich wurde die Festung mit ca. 140 cm. Höhe Zinnen ergänzt.

Baukomplex innerhalb der Festung  

Die Festung verfügte über, Soldatenheime, Praetorium, Bäder, Werkstätte, unterschiedliche Wirtschaft und Lagerräume, Wasserzisternen und Wasserbrunnen, sowie gut ausgebaute Kanalisation und Wasserleitung Systeme.

In unmittelbarer Nähe von der Festung gab es auch ein Amphitheater und Hypodrom.

Geschichte im Überblick

Der Römische Gelehrter Gaius Plinius berichtet im 1. Jahrhundert n. Chr., dass „im 140.000 Schritte von Trapezunt, gibt es einen Fluss mit dem Namen Apsaros und an seiner Mündung befindet sich eine Stadt-Festung mit dem gleichen Namen“.

Der Römische Historiker Arrian im 2. Jhd. n. Christus schreibt, dass in der Festung von Apsaros 5 Römische Kohorten stationiert waren. Kohorte war eine militärische Einheit und bestand aus 480 bis 500 Soldaten, dementsprechend müssten in der Festung ca. 3.000 Soldaten stationiert gewesen sein, aber Teil der Wissenschaftler meinen, dass permanent, oder für eine längere Zeit in der Festung 1000 bis 1.200 Soldaten aufhalten konnten. Vom Arrian berichtete Kohorten, könnte um eine Reserveeinheit handeln, die zur Verstärkung in die Festung kamen.

Warum haben die Römer in Georgien eine Festung gebaut?

Das Römische Reich hat Interesse für Georgien (Damals Königreiche von Kolchis und Iberia) schon im 1. Jhd. v. Chr. gezeigt, Während Römisches Reich gegen das Königreich Pontos kämpfte.

Im Jahre 65. vor Christus hat der Römische Feldherr Pompeius Magnus Ostgeorgien (Königreich Iberia) erobert und in den nächsten Jahrzenten haben die Römer auch Westgeorgien (Königreich Kolchis) Eingenommen, wo die anfingen im 1. Jahrhundert n.Chr. mehrere Festungen darunter auch Gonio, als ein wichtiger Truppenstandort für die römische Armeeverbände am Schwarzen Meer aufzubauen.  

Die Festung von Gonio unter Byzanz

Nach dem „Ewigen Frieden“ im 532 zwischen Oströmischen und Sassaniden Reiche, blieb Westgeorgien (Königreich Lasika) unter Byzantinischer Einfluss. Bald brach aber im Westgeorgien ein Aufstand gegen Byzanz auf, der zu einem 20-jährigen Krieg überwuchs. In der Zeit wurde die Festung von Gonio erstmal teilweise zerstört und dann Mitte des 6. Jahrhunderts vom Byzanz wieder aufgebaut.
Westgeorgien blieb weiter, aber mit besseren Bedingungen unter Byzantinischen Einfluss.

Die Festung von Gonio unter Osmanen

Nachdem Osmanen im 1453 Konstantinopel einnahmen, haben sich deren Überfälle auf Georgien gehäuft. Die haben erstmal die südlichen Teile des Landes, Tao-Klardschetien und dann die Region Samzche-Dschawachetien erobert. Im 1552 haben Osmanen auch Westküste Georgiens und die Region Atschara mit der Gonio Festung eingenommen.

Osmanen haben Gonio weiter ausgebaut und haben in die Festung eine große Osmanische Garnison stationiert.  

Georgische Könige und Fürsten, haben öfters versucht die Festung Gonio und Region Atschara zurückzuerobern und haben auch kurzfristige Erfolge gehabt, aber im Endeffekt blieb die Festung bis 1878 in den Osmanischen Hände.

Gonio nach Russisch-Türkische Kriege im 19. Jhd.

Im 1877-1878 hat der letzte Krieg zwischen Russischen und Osmanische Reiche stattgefunden. Nach seiner Niederlage musste Osmanisches Reich mehrere, über Jahrhunderte eroberte Gebiete im Kaukaus und auf Balkan abtreten.

Nach dem Frieden von San Stefano unterzeichnet im 1878, wurde Gonio und die Region Atschara wieder Teil Georgiens, innerhalb des zaristischen Russlands.

Ab 1878 bis 1930 war in Gonio Russische und dann sowjetische Garnison stationiert. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts hat die Festung ihre militärische Funktion verloren und wurde zu einer Sehenswürdigkeit.

Festung Gonio in der Sowjetzeit und heutzutage

Die erste Archäologische Erkundung des Gebiets hat im 1959 stattgefunden und im 1961 wurde schon erste offizielle Archäologische Ausgrabung durchgeführt.

Im 1994 wurde das Gebiet von der Gonio Festung zu einem Museum erklärt und seitdem finden dort regelmäßig die Ausgrabungen statt.

Bei der Archäologischen Arbeiten im 2005 wurde das Fundament von den Römischen Soldatenheime, sowie Römische Bäder mit Mosaikböden und kleine Skulpturen aus dem 1. Jhd. gefunden.

Das Museum von Gonio

In der Festung funktioniert das Museum, wo Artefakten aus der vorchristlichen Zeit bis 80-ige Jahren letzten Jahrhunderts ausgestellt sind.
 
Das Museum und die Festung haben jeden Tag von 10 bis 18 Uhr auf und der Eintritt kostet 5 Lari (Stand 2020).

Interessante Fakten, Legenden und Mythen

Archäologische Funde haben gezeigt, dass erste Siedlungen auf dem Gebiet von heutigen Gonio im 8. bis 7. Jahrhundert vor unserer Zeit entstanden sind.  Diese Siedlungen waren Teil des Königreich Kolchis, die später vom Königreich Pontos und dann von den Römern erobert wurden.

Gonio im Zusammenhang mit dem Mythus über Argonauten

Nachdem Jason das Goldene Vlies mithilfe der Kölchische Prinzessin, Medea geraubt hat, ist er mit seinen Kameraden zusammen übers Meer geflohen. Die wurden aber vom Kolchischen Prinzen, Bruder von Medea, Absyrtos gefolgt und beinahe geschnappt. Medea hat dem Jason auch hier geholfen, sie hat eigenen Bruder in ihrem Boot gelockt und hat ihn von den Argonauten töten lassen. Anschließend wurde seine Leiche ins Meer geworfen.

Prokopios von Caesarea, byzantinischer Historiker aus dem 6. Jahrhundert schreibt, dass die Leiche von Absyrtos, von den Einheimischen an die Küste gebracht und in der Festung Apsaros beigesetzt wurde.

Das Grab vom Apostel Matthias

Nach Epiphanios von Salamis, im 4. Jhd. lebender Griechischer Gelehrter und Bischof von Konstantia, hat der zwölfte Apostel, Matthias unter anderem auch in Georgien (damals Kolchis) gepredigt, wo er auch verstorben ist und in der Gonio (Festung Apsaros) beigesetzt wurde.

Über den Tod und Begräbnisstätte vom Apostel Matthias gibt es mehrere Versionen. Sein Grab soll sich auch in Trier befinden.

Matthias wurde zu den verbliebenen elf Aposteln Jesu hinzugefügt, nachdem sich Judas das Leben genommen hatte. Zu den zwölften Aposteln wird allerdings auch Paulus von Tarsus gezählt.

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