Swanetien

Swanetien mit seiner grandiosen Landschaft und beeindruckende Wehrtürme ist schon ein Begriff für viele Menschen in und außerhalb des Kaukasus, auch für jenen, die in Georgien noch nie gewesen sind.

Ob man sich für die Natur, Kultur, oder Gastronomie interessiert ist Swanetien in allen Hinsichten ein besonderes Stück der Erde. Auch die Tatsache, dass in dieser relativ kleinen Region eine eigene Sprache gibt, spricht für die Besonderheit Swanetiens und seine Bewohner.

Swanetien ist eine historisch-geographische Region im Nordwestlichen Teil Georgiens und wegen der schwierigen Gelände und Unzugänglichkeit über mehrere Jahrhunderte wird sie historisch, als kulturell geschlossener Raum betrachtet, der über eine besondere Geschichte und Architektur, sowie eigene Sprache und weitere spezifische soziale und wirtschaftliche Gegebenheiten verfügt.

Allgemeine Info

Fläche: 5 776,4 km²
Einwohnerzahl: 13, 702
Hauptstadt: Mestia. 2.000 Einwohner

Zwei Swanetien

Swanetien besteht aus zwei Teile, von Oberen und Niederswanetien.

Zum Oberen Teil gehören die Ortschaften, die im Enguri Tal liegen: Etseri, Mestia, Kala, Uschguli und zum Niederswanetien gehören die Ortschaften, die im Zcheniszqali Tal liegen: Mele, Mami, Lentechi usw.

Kulturelle und landschaftliche Highlights

Es gibt wenig Regionen in der Welt, die auf so einem kleinen Raum, so viele landschaftliche und Kulturelle Highlights anbieten können, wie Swanetien. Man nennt Swanetien „Museum unter freien Himmel“ und um alles aufzuzählen bräuchte man mindestens fünf Seiten, aber hier ist zumindest eine kleine Liste von den beliebtesten Natur und Kulturdenkmale der Region.

Landschaftliche Highlights:

1. Berg Tetnuldi 4,858 m.
2. Berg Layla 4,009 m.
3. Höchster Berg Georgiens Schchara 5.203 m.
4. Berg Uschba 4,700 m.
5. Guli Pass 2.954 m.
6. Latipari Pass 2,820 m.
7. Koruldi Seen, oberhalb von Mestia
9. Schdugra Wasserfälle in Mazeri

Kulturdenkmalle:

UNESCO Kultirerbe Uschguli und seine Wehrtürme
Lamaria (Gottesmutterkirche in Uschguli)
Kwirike und Nakipari Kirchen von Kala
Georgs und Erzengel Kirchen von Adischi
Erzengelkirche von Lenjeri

Museen

Ethnographisch-historisches Museum von Mestia
Margiani Hausmuseum mit dem Wehrturm und traditionellem Haus
Museum vom Bergsteiger Misha Chergiani

Skigebiete

Hatsvali, oberhalb von Mestia
Tetnuldi, etwa 20 Kilometer von Mestia

Wanderrouten

In Swanetien gibt es zahlreiche Wanderrouten von jedem Schwierigkeitsgrad. Das schöne bei den Wanderungen in Swanetien ist, dass man bei der Wanderung nicht im Zelt bleiben muss. Wenn man die Wanderroute gut plant, kann man in einem lokalen Gasthaus bleiben, wo man warme Dusche, gutes Essen und freundliche Gastgeber hat. Für die Camper gibt es in den swanetischen Bergen viele Zeltmöglichkeiten, wo man sicher und kostenfrei zelten kann.

Hier ist eine kleine Auswahl an beliebten Wanderrouten in Swanetien

1. Drei bis vier Tägige Wandertour von Mestia nach Uschguli
2. Wanderung über Guli Pass nach Mestia
3. Leichte Wanderung zum Chalaadi Gletscher
4. Wanderung von Etseri nach Betscho über Baki Pass
5. Wanderung über Latipari Pass nach Niederswanetien

Traditionen in Swanetien

In keiner anderen Region Georgiens, haben sich mittelalterliche und teilweise vorchristliche Traditionen so gut erhalten wie in Swanetien. Auch nirgendswo anders sind bei den Bräuchen und unterschiedlichen Ritualen die Mischung aus christlicher Hochkultur und archaische Traditionen so deutlich spürbar, wie bei den Swanen.

Lamproba

Lamproba ist ein sehr wichtiges Volksfest in Swanetien, das Fest wurde früher auch in anderen Gebiete Georgiens gefeiert, aber in ursprünglicher Form ist heute nur in Swanetien erhalten.

Während des Festes werden aus Birkenbaum, oder Eichenäste große Feuerstellen von jeder Familie einzeln vorbereitet und in der Nacht angezündet. Die ganze Familie sammelt sich um das Feuer rum und feiert in der Form einer christlich-archaischen Liturgie, mit Trinksprüchen, feierliches Essen, Gebete, Gesänge und Tänze.

Lamproba wird dreimal im Jahr gefeiert und weil das Fest mit dem Mondkalender, zusammenhängt ist das Datum meist unterschiedlich, wird aber vom Februar bis März und auf immer in der Nacht gefeiert.

Wie gesagt wird Lamproba dreimal im Jahr gefeiert und dient auch drei unterschiedlichen Zwecken:

1. Beim ersten Lamproba wird dem Herrn (ursprünglich den Göttern) um eine gute Ernte gebeten, also ist das erste Lamproba für eine gute Ernte. Das Feuer wird von jeder Familie auf dem Feld angezündet ein Tisch mit einem reichen Festmahl aufgedeckt und in der Form einer Liturgie mit Gebeten und Lieder gefeiert.

2. Zweite Lamproba ist eine Art des Gebets für die Seelen der Verstorbenen und dient dazu die Seelen der Verstorbenen in der Unterwelt aufzuwärmen und den der Weg in der anderen Welt zu erleuchten. Dabei wird das Feuer unmittelbar auf dem Friedhof angezündet, die Familie der Verstorbenen sammelt sich um das Feuer und werden unterschiedliche Trinksprüche in der Form der Gebete ausgebracht.

3. Dritte Lamproba dient dazu, die volljährige Männliche Mitglieder der Familie in den Ortschaften zu zählen und rauszufinden vielen Kämpfer die Ortschaft im Fall der Fälle zur Verfügung stellen kann, dabei werden vor dem Haus so viele Feuerstellen angezündet, wie viele volljährige Männliche Mitglieder der Familie hat.

Lipanali

Lipanali ist eine sehr wichtige Tradition in Swanetien, die in jeder Familie, vor allem in Oberswanetien gefeiert wird. Das Fest fängt am 18. Januar und endet nach einer Woche, am 25. Januar. Inhaltlich ist das Fest eine sehr intensive Vorstellung vom Zusammenleben der Seele des Verstobenen und dessen Familienmitglieder, die noch am Leben sind.
Ablauf des Festes:

Am 18. Januar wird ein feierliches Festmahl vorbereitet, als würde man Gäste erwarten, nur in dem Fall sind Geste die Seelen der Verstorbenen. Das Festmahl besteht hauptsächlich daraus, was „die Gäste“ früher am besten gemocht haben, dabei werden die Plätze am Tisch für die „Gäste“ selbstverständlich freigehalten und es liegt am Platz auch das Geschirr.

Um zwölf Uhr werden so viele Kerze am Tisch angezündet wie viele „Gäste“ auch zu erwarten sind und der Hausherr geht zur Tür, macht sie auf und lässt die Seelen ins Haus rein. Man fängt anschließend das Festmahl an und man feiert mit den „Gäste“ so als wären die Seelen tatsächlich dort, als lebendige Menschen. Es werden Geschichten erzählt, was man so früher alles gemeinsam erlebt hat, gesungen was man so gerne gesungen hat usw. Diese Art des Zusammenlebens dauert eine Woche lang. Am letzten Abend wird wieder ein Festmahl vorbereitet, um die Seelen wieder zurück zu begleiten und nach dem Abendessen stehen tatsächlich alle auf, man geht bis zu Türe, man macht die auf und man verabschiedet sich mit den Seelen bis zum nächsten Lipanali, im kommenden Jahr.  

Gemeinde Anführer und Gerichtsverfahren in Swanetien

In jedem Hochland vom Kaukasus haben Menschen in kleinen Gemeinden gelebt und jede Gemeinde hatte einen Anführer, der in jeder Bergregion anders hieß. In Swanetien hieß er Makhvshi. Die Position wurde nicht geerbt, sondern von der Gemeinde gewählt. In der Friedenszeit war der Makhvshi ein Richter und während des Krieges hatte er Verantwortung für die Verteidigung seiner Gemeinde.

Bei den wichtigen Anlässen, wovon mehrere Dörfer, oder das ganze Tal betroffen war, hat man eine Tagung gehalten. Bei der Tagung haben sich die Anführer der jeweiligen Gemeinde versammelt und die Entscheidungen nach Mehrheitsprinzip getroffen.

Die Tagung der Gemeinde Anführer war die höchste Instanz und hier getroffene Entscheidung war endgültig.

Außer Gemeinde Anführer gab es in jeder Swanetischen Familie einen Familienältesten, der die Familienangelegenheiten regelte.

Litschanischi

Es gibt in der swanetischen Ortschaft Adischi, eine ganz besondere Kirche, geweiht dem heiligen Georg und um die Kirche und ihren besonderen Stellenwert zu ehren, wurde vor Jahrhunderte das Volksfest „Litschanischi“ eingeführt. An dem Tag kommen vor allem aus Swanetien, aber auch aus anderen Gegenden des Landes zahlreiche Menschen, um den heiligen Georg zu ehren. Dabei wird eine kirchliche Liturgie durgeführt und anschließend gemeinsam gefeiert.

Religiöses Volksfest mit archaischen Elementen „Kwirikoba“

Jedes Jahr am 28. Juli, am Tag des Märtyrertods vom heiligen Kwirike und der heilige Iwlita, findet in der Lagurka Kirche das religiöse Volksfest „Kwirikoba“ statt, als Andenken der Märtyrer. Das ist das wichtigste religiöse Fest in Swanetien und kommen demensprechend sehr viele Menschen zur Kirche, vor allem Swanen aus dem ganzen Land.

Swanetische Wehrtürme und gemauerte Wohnhäuser

In Swanetien gibt es zwei Arten von Häuser: Wehrhäuser und eingemauerte Häuser mit einem Wehrturm.

1. Die Wehrhäuser sind in Swanetien hauptsächlich in Uschguli erhalten und wie der Name schon sagt hatten sie gleichzeitig eine Wehr und Wohnfunktion. Am ersten Stock war der Winterraum, wo Menschen im Winter mit den Tieren zusammengelebt haben. Das zweite Stock wurde im Sommer bewohnt und im Winter hat man dort das Hue für das Vieh gelagert. Das dritte Stock mit mehreren Schießscharten hatte eine Verteidigungsfunktion und wurde geleichzeitig als Lagerraum benutzt.

2. Eingemauerte Häuser mit Wehrtürmen gibt es in jeder Ortschaft Oberswanetiens, von Latali bis Uschguli. Insgesamt gibt es in Swanetien etwa 200 Häuser mit den Wehrtürmen.

Das Haus, Matschubi auf swanetisch ist meist zweistöckig, selten einstöckig. Der erste Stock war nur im Winter bewohnt und in den kalten Jahreszeiten haben Menschen mit den Tieren in einem Raum gewohnt, wo auch geschlafen, gekocht und gegessen wurde. Der zweite Stock war im Sommer bewohnt und im Winter wurde dort das Heu gelagert.

Swanetische Wehrtürme

Der Turm, Murkwami auf swanisch, ist sehr dicht an dem Haus gebaut, so dass man im Fall eines Überfalls, oder Lawinengefahr schnell hin flüchten kann.
Die Türme in Swanetien stammen hauptsächlich aus dem 10. bis 15 Jahrhundert, aus der Zeit als Swanetien Teil des vereinten Georgischen Königreiches war. Die sind aus Fluss, sowie Schieferstein gebaut, haben eine quadratische Form, etwa 3x3, Höhe 20-25 Meter und 3 bis 4 Stockwerke. Der Eingang in den Turm ist 3 Meter hoch eingebaut und auf die Etagen kommt man über eine einziehbare Leiter.
Am ersten Stock des Turmes hatte man Lebensmittel, der zweite Stock war fürs Wohnen auf einen begrenzten Zeitraum gedacht und am dritten Stock waren Waffen, Munition, sowie Bögen, Steine und andere Sachen für die Verteidigung aufbewahrt.

Die Funktion eines swanetischen Wehrturmes

Swanetische Wehrtürme hatten unterschiedliche Funktion:
1. Verteidigung gegen Überfälle
2. Schutz gegen Lawinen
3. Symbol für Status

Swanetische Küche

Die Küche in Swanetien ist mit Spezialitäten aus Fleisch, Milchprodukte und unterschiedlichen Mehlsorten dominiert. Seitdem man im 20. Jhd. angefangen hat, Kartoffeln in der Region anzubauen, wurden in die Swanetische Küche auch Gerichte aus Kartoffeln eingeführt.

Swanetische Spezialitäten sind sehr gut gewürzt und sind auch gut mit frischen Kräutern angereichert. Hier ist eine kleine Liste an beliebtesten Gerichten in Swanetien

1. Kubdari – im Holzoffen gebackenes Weizenbrot mit gehacktem Rindfleisch.
2. Chwischtari – Kleine Brötchen gebacken aus gemischtem Maismehl und Käse
3. Lecwmari – Gebackene Käse mit ein wenig Weizehnmehl
4. Lukne – eine Art Khachapuri (Käsebrot) aber statt nur Käse, wird als Füllung eine Mischung von Käse und Maismehl benutzt.
5. Taschmidzali – Kartoffelpüree gemischt mit Käse
6. Swanetisches Salz – das swanetische Salz ist ein sehr wichtiger Bestandteil der lokalen Küche. Es ist ein Gewürzsalz und wird aus unterschiedlichen Kräutern hergestellt. Es enthält neben normales Salz, Bockshornklee, Koriander, Kümmel, gemahlene Paprika, Knoblauch usw.

Swanetische Sprache

Swanetische Sprache gehört, genauso wie die Georgische, zu Südkaukasische bzw. Kartwelische Sprachenfamilie, aber ist komplett andere Sprache als die Georgische und versteht auch kein Georgier, wenn man die nicht extra gelernt hat. Sie wird in Swanetien bzw. von den Swanen, auch außerhalb Swanetiens gesprochen und obwohl swanetische keine Schriftsprache ist und sie auch nicht in den Schulen gelernt wird, kann sie jeder Swane sprechen und sie geben das Wissen mündlich der nächsten Generation weiter.

Swanetische Instrumente und Swanetische Musik

Musik ist ein wichtiger Bestandteil der swanetischen Kultur und sie wird sowohl bei den Hochzeiten, Kirchlichen Rituellen und Volksfesten als auch bei den Begräbnissen und Trauerfeier ausgeführt.

Bei den Swanetischen Lieder, die meist dreistimmig sind, spürt man kämpferischen Charakter der Swanen. Die Lieder sind meist bestimmten geschichtlichen Ereignissen, Könige, der Religion, oder den Göttern aus der vorchristlichen Zeit gewidmet. Beispielsweise ist das bekannteste Swanetische Lied „Lile“ dem Gott der Sonne gewidmet.

Neben Lieder gibt es in Swanetien traditionellen Tanz, der von Männern in nationale Tracht, mit dem Dolch und Swanetischen Kopfbedeckung ausgeführt wird.

Swanetische Musikinstrumente

Traditionelle Musikinstrumente in Swanetien sind Tschuniri – eine dreisaitige Spießgeige mit einem kreisrunden röhrenförmigen Korpus und Tschangi – eine horizontale Winkelharfe.

Flora und Fauna in Swanetien

Swanetien hat eine sehr abwechslungsreiche Landschaft, von Gebirgsketten, Gletschern, Bergseen und Hochebenen. Durch den Einfluss vom Schwarzen Meer vom Westen, fallen in Swanetien ausreichend Niederschläge und es hat sich in der Region über Jahrtausende eine große Vielfalt an Pflanzen entwickelt.

In den Wäldern von niedrigen Zonen, bis etwa 1000 Höhenmeter, sind meist Laubbäume verbreitet: Buchen, Eichen, Linden, Eschen, Ahorn, Birken, sowie Kornelkirschen, wilde Äpfel, Birnen und Haselnüsse.

Ab 1000 Höhenmeter trifft man meist einen Mischwald mit Laub und Nadelbäume. Ab 1.800 – 1.900 Meter sind Nadelwälder mit Tannen und Kiefer verbreitet. Allgemein verläuft die Waldgrenze in Swanetien zwischen 2.400 und 2.500 Höhenmeter.

Tierwelt
Von den Tieren meist verbreitet in Swanetien sind: Steinböcke, Gämse, Wilde Ziegen, Luchse, Rehe, Wölfe, Braunbären, Wildschweine, Fuchse, Wühlmäuse usw.

Vögel
Von den Vögeln sieht man in Swanetien meist die Königshühner, Birkhühner, Feldlerche, Gimpel, Steinadler, Griffon, Bartgeier, Fasanen, Sperber usw.  

Geschichte von Swanetien

Menschliche Spuren in Swanetien gehen auf das 8. Jahrtausend von v.Chr. zurück, aber erste Erwähnung der Swanen wird mit dem 1. Jahrhundert datiert. Griechische Historiker Strabo im ersten Jhd. beschreibt Swanen als mutiges und kämpferisches Volk.

Ab etwa 7. Jahrhundert v.Chr. war Swanetien Teil des Königreiches Kölchis, dann ab 2. Jhd. n.Chr. war die Region Teil des Königreiches Lasika.

Im 11. Jhd. wurde das Fürstentum Swanetien, als Bestandteil des vereinten Königreich Georgiens gegründet und blieb auch als solches bis Anfang des 16. Jahrhunderts.

Anfang des 16. Jahrhunderts zerfiel Georgien in 3 Königreiche und mehrere Fürstentümer. Swanetien selber wurde auch in drei Gebiete aufgeteilt.
Ein Gebiet, im Westen von Oberswanetien, genannt „Swanetien unterhalb von Bali“ geriet unter Kontrolle von Dadeschqeliani Fürsten. Der zweite Bereich, heute Niederswanetien, wurde Teil des Fürstentums von Samegrelo, regiert von den Dadiani Fürsten und der dritte, östliche Teil von Oberswanetien, genannt auch „Swanetien oberhalb von Bali“ blieb eigenständig und herrscherfrei.

Herrscherfrei zu sein bedeutete aber nicht, dass man wirklich frei war, denn im Westen war das feindlich eingestellte Fürstentum von Dadeschqeliani. Im Osten auch eine Ähnliche Situation mit den Fürsten von Dadiani und im Norden hatte man den Großen Kaukasus. Das heißt, dass „Freie Swanetien“ ganz schon eingekesselt war und die Swanen dort für ihre Freiheit einen großen Preis zahlen mussten. In Swanetien war es üblich, dass die Männer, Großteils im Winter, aber auch in anderen Jahreszeiten, das Geld mit Zeit Jobs verdient haben und weil im 16. Jhd. sich allgemeine Lage geändert hat, fiel es den Swanen, aus dem „Freien Swanetien“ nicht mehr so leicht, das notwendige Zusatzgeld nebenbei zu verdienen.

In den annektierten Teilgebieten von Swanetien hat man die Wehrtürme abgerissen, damit die Bewohner weniger widerstandsfähig bleiben konnten. Das Abreißen von den Türmen passierte aber nicht gleich, sondern geschah über einer sehr langen Zeitperiode.  Beispielsweise gab es in den Ortschaften Etseri und Betscho noch im 19. Jhd. Wehrtürme, aber weil die Bewohner gegen den Fürsten einen Aufstand organisiert haben, wurden alle Wehrtürme abgerissen. Das erklärt auch warum bis zur Ortschaft Latali, keine Wehrtürme zu sehen sind und dann auf einmal sehr viele davon gibt. Genau das Gebiet von Latali bis Uschguli geschafft hat, die Unabhängigkeit zu bewahren.

Vom 16. bis 19. Jahrhundert haben mehrere Fürste versucht herrscherfreien Swanetien einzunehmen, aber es ist keinem gelungen. Erst im 1833 hat das zaristische Russland geschafft Großteil Swanetiens unter seinen Einfluss zu bekommen und nach dem Aufstand von Chalde im 1875-76 und nach seinem blutigen Niederschlag, wurde der ganze Swanetien in das zaristische Russland eingegliedert.

Im 1995, kurz nach der Unabhängigkeit Georgiens hat man Oberswanetien in die Verwaltungsregion „Mingrelien-Oberswanetien“ integriert und Niederswanetien wurde Teil der Verwaltungsregion „Ratscha-Lechkhumi-Niedeswanetien“.

Hauptwirtschaftszweig in Swanetien heutzutage ist Tourismus, aber Landwirtschaft und Viehzucht, sowie Holzwirtschaft spielen weiter eine wichtige Rolle in der Region.

Interessant zu Wissen

Im 2010 wurde in der Hauptstadt von Oberswanetien, Mestia ein Flughafen eröffnet und man kann von Natachtari, 20 Kilometer von Tbilisi, direkt nach Swanetien fliegen.

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