Alawerdi Kathedrale

Alawerdi Kathedrale, geweiht dem heiligen Georg, ist eines der höchsten Sakralgebäude des Landes und die wichtigste Kirche in der Region Kachetien. Sie liegt in einer malerischen Landschaft am Fluss Alazani, umgeben von Weinbergen und mit dem Großen Kaukasus im Hintergrund.

Zum Alawerdi Komplex gehört  

1. Hauptkirche, geweiht dem heiligen Georg
2. Refektorium und Glockenturm
3. Wehrmauer
4. Palast des persischen Feldherrn Peikar Khan
5. Weinkeller
6. Die Bäder

Geschichte der Alawerdi Kathedrale

Um die christliche Religion im Lande zu stärken, zogen im 6. Jhd. 13 Priester aus Syrien nach Georgien, darunter auch der Gründer des Klosters Josef Alwerdeli.
Er hat in der Ortschaft Alawerdi gelebt, dort eine kleine Kirche gebaut und anschließend das Kloster gegründet. Später, im 11. Jhd., wurde an der Stelle, an der die kleine Kirche stand, die Kathedrale von Alawerdi gebaut.

Nach dem Einfall des Persischen Schahs Abbas I. im Jahre 1616 wurden die Gottesdienste in der Alawerdi Kathedrale eingestellt und sie wurde von den Persern bis zum Ende des 17. Jahrhunderts als eine Wehranlage benutzt.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Kathedrale wieder geweiht, wurde allerdings erneut Angriffsziel, diesmal der nordkaukasischen Stämme aus Dagestan. Dabei wurde die Kathedrale stark beschädigt.
1742 erschütterte ein starkes Erdbeben Kachetien und die ohnehin schon stark beschädigte Kathedrale von Alawerdi wurde fast völlig zerstört.

Bald nach dem Erdbeben ließen der König Irakli und seine Mutter Tamara die Alawerdi Kathedrale gründlich restaurieren. Sie veranlassten auch den Bau der bis heute gut erhaltenen Wehrmauer um die Kathedrale.   

Interessant ist auch zu wissen, dass die Alawerdi Kathedrale im Laufe der Geschichte nicht nur als Männer-, sondern auch als Nonnenkloster diente, wie etwa im 17. und im 18. Jhd.

Im 19. Jhd., nach der Annektierung Georgiens durch Russland, wurde die Kathedrale umfunktioniert, die Fresken wurden weiß übertüncht und die ursprüngliche Ikonostase durch eine russische Ikonostase ersetzt.

In der Sowjetzeit war die Kathedrale und das Kloster von Alawerdi für Gottesdienste geschlossen und die zum Kloster gehörigen Gebäuden wurden umfunktioniert. Es wurden aber auch mehrere Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten vor allen in den 1960er Jahren durchgeführt.

1991 wurde die Alawerdi Kathedrale wieder geweiht und seitdem besteht hier ein funktionierendes Männerkloster mit ca. 15 Mönchen.

Interessante Information, Fakten und Daten zur Alawerdi Kathedrale

Lange Zeit hat man gedacht, dass sich das Grab des Heiligen Josef Alawerdeli im nord-westlichen Teil der Kirche befindet, aber nach der letzten Restaurierung der Kirche, hat man festgestellt, dass das Grab nur symbolisch war. Man geht davon aus, dass während der persischen Belagerung das Grab des Heiligen an einem versteckten Ort verlegt wurde.

In der Kathedrale sind zwei kachetinische Könige, Alexander I. und Teimuraz I., beigesetzt.

Nach Meinung der Historiker sollen in der Kathedrale von Alawerdi auch Reliquien der georgischen Märtyrerin und Königin Ketewan beigesetzt sein. Ihr Leben wurde vom deutschen Dichter und Dramatiker Andreas Gryphius in seinem Barockdrama „Catharina von Georgien“ beschrieben.

Architektur der Alawerdi-Kathedrale

Die Alawerdi-Kathedrale ist das drittgrößte Sakralgebäude des Landes, nach der Sameba-Kathedrale in Tbilisi und der Swetizchoweli-Kathedrale in Mzcheta.

Maße : Grundriss 41,7 x 26,4 Meter; Höhe 50 Meter

Architektonisch ist Alawerdi eine Kreuzkuppelkirche. Gebaut ist sie hauptsächlich aus Flussstein, aber die Restaurierungen wurden mit Ziegelstein durchgeführt.
Die ursprüngliche Bedachung bestand aus blauen Dachziegeln und Fragmente des alten Daches sind noch auf der Kuppel erkennbar.

Die schmale Kuppel der Kirche, charakteristisch für Kachetien, hat 16 dekorierte schmale Fenster, durch die ausreichend Licht in die Kirche gelangt.

Innenraum und Fresken

Die Fresken im Innenraum der Alawerdi Kathedrale stammen aus unterschiedlichen Epochen. Oberhalb des Altars sind die Jungfrau Maria mit Jesus auf dem Schoß und den Erzengeln Michael und Gabriel an der Seite dargestellt. Die Freske stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Auf der zweiten und dritten Ebene, unterhalb von Maria sind die Väter der Kirche dargestellt, diese Malerei stammt aus dem 11. Jahrhundert.

Die biblischen Episoden auf der südlichen Seite stammen aus dem 16. Jahrhundert.

Im westlichen Teil der Kirche sind weitere Fresken aus dem 16. Jhd. zu sehen.

2. Refektorium und Wohnräume für die Mönche

Das zweistöckige Gebäude am Haupteingang ist das Refektorium der Alawerdi Kathedrale. Das Gebäude besteht aus 2 Etagen und neben dem Refektorium befinden sich dort mehrere Wohnräume für die Mönche. Der Eingang ins Gebäude führt über zwei Treppen von der Innenseite der Wehrmauer links des Eingangstores.  

3. Wehrmauer

Die Wehrmauer um die Alawerdi Kathedrale wurde im 18. Jahrhundert vom georgischen König Irakli II. erbaut und ist heute noch in gutem Zustand.

4. Palast des persischen Feldherrn-Peikar Khan

Im 17. Jhd. hat Peikhar Khan, die rechte Hand des Schah Abbas I., einen kleinen Palast im orientalischen Stil auf dem Gelände des Kosters bauen lassen. Das Gebäude steht auf der nordwestlichen Seite, ca. 20 Meter von der Alawerdi Kathedrale entfernt. 

Das zweistöckige Gebäude ist ein regelmäßiges Achteck (Diameter 5.2 Meter), und ist gut restauriert. Die beiden Etagen sind durch eine im Innenraum gebaute Treppe miteinander verbunden.

5. Weinkeller von Alawerdi

Der Weinkeller von Alawerdi ist ein 50 Meter langes Gebäude auf der nördlichen Seite des Klosters und steht parallel zur Wehrmauer. In der Sowjetzeit diente der Weinkeller als eine Autoreparaturwerkstatt und die Amphoren waren mit Benzin gefüllt.

Anfang 2000 wurde der Weinkeller komplett saniert und jetzt werden dort Weine sowohl nach alter georgischer Methode, als auch nach europäischer Methode gekeltert.

6. Die Bäder von Alawerdi

Die Bäder befinden sich außerhalb der Wehrmauer, auf der südöstlichen Seite ca. 80 Meter vom Gelände entfernt. Gebaut wurden sie hauptsächlich aus Ziegelstein aber auch mit Flussstein. Markant sind die Bäder durch die kuppelförmigen Ziegeldächer.

Etymologie

Es gibt verschiede Deutungen über die Herkunft des Namens Alawerdi. Einige Wissenschaftler meinen, der Ursprung könnte abgeleitet sein aus „Von Gott (Allah) gegeben“ (Alah werdi).

Andere meinen, es könnte vom heidnischen Götzenbild „Alardi“ stammen, das hier bis zur Christianisierung des Landes verehrt wurde.
Auf jeden Fall musste die Ortschaft schon im 6. Jhd. Alawerdi geheißen haben, sonst würde Josef, der Gründer des Klosters, nicht den Beinamen „Alawerdeli “(aus Alawerdi stammenden) bekommen haben.

Das Volksfest “Alawerdoba”.

Das Volksfest „Alawerdoba“, findet jährlich an der Alawerdi Kathedrale statt und ähnelt einem Erntedankfest.
Ursprünglich war die „Alawerdoba“ allerdings ein religiöses Fest zu Ehren des Klostergründers Josef Alawerdeli, bei dem über mehrere Tage Liturgien gehalten wurden.

Im Laufe der Zeit hat das Fest einen eher weltlichen Charakter gewonnen und schon im 19. Jahrhundert hatte es mit der Religion nur noch wenig zu tun.

Heutzutage beginnt das Volksfest Alawerdoba Ende September an und dauert 3 Wochen. Dabei unterteilt das Fest in drei Teilen: Haupt, Mittlere und letzter Teil, mit jeweils in eine Woche. Zum Fest kamen und kommen heute noch viele Menschen und Familien, nicht nur aus ganz Georgien, sondern auch aus benachbarten Ländern wie Armenien, Aserbaidschan, Dagestan und Tschetschenien.

Auf dem Fest wird nicht unterschieden, wer welchen Glauben und welche Hautfarbe hat, oder woher man kommt. Man sammelt sich unter dem grandiosen Baudenkmal der Alawerdi-Katherale und bedankt sich beim Gott, Allah, Jehova und so weiter, dass man am Leben ist, dass die Familie gesund ist, oder dass man eine gute Ernte hatte. Leute kommen oft mit Kerzen in der Hand, mit viel zu Essen und sehr viel zu Trinken.

Rund um die Alawerdi-Kathedrale, vor allem entlang der Straße, werden kleine Stände aufgebaut und der Ort verwandelt sich in einem fröhlichen Markt. Es wird überall Musik gespielt, getanzt und jeder, der vorbeikommt, wird herzlich eingeladen und soll natürlich mittrinken.

Früher haben sich zu Ende des Festes, zwei- bis dreihundert Reiter aus der georgischen Bergregion Tuschetien gesammelt und gingen dreimal singend um die Kathedrale, um die Seelen der verstorbenen Krieger zu ehren, die ihr Leben bei zahlreichen Kämpfen im Laufe der Geschichte für die Kathedrale, für die Region und für das Land gelassen haben.

Im Jahre 1962 hat der georgische Regisseur einen Film über das Fest „Alawerdoba“ gedreht, der auch kostenfrei auf YouTube zu sehen ist.

Standort der Kathedrale

Die Kathedrale und das Kloster von Alawerdi liegen im östlichen Teil Georgiens, in der Region Kachetien, ca. 20 Km entfernt von der Hauptstadt der Region – Telawi.

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