Festung Surami

Alle Reisende, die in Georgien über den Rikoti Pass fahren, kommen an der Surami Festung vorbei. Die wenigsten wissen allerdings, dass die Legende dieser Festung mehrmals verfilmt wurde. Einer dieser Filme wurde noch in der Sowjetzeit im Jahre 1986 im West-Berliner Kino Arsenal gezeigt.

Baukomplex

Die Wehrmauer und der Wehrturm
Georgskirche und Ruinen des Herrschaftsgebäudes

Wehrmauer und Wehrturm

Das Gelände der Wehranlage umfasst 1.200 m² und besteht aus einem inneren und einem unteren Teil.

Der innere Teil befindet sich an der obersten Stelle eines Felsens und hat eine zusätzliche Mauer auf der unteren Seite. In die Mauer ist ein Wehrturm (21,2 x 12,7 m) integriert.

Der untere Teil, gebaut am Berghang, ist mit einer Zinnenmauer umgeben und hat den Eingang auf der nördlichen Seite. Von der westlichen Mauerseite ist nur noch ein Teil (ca. 8 Meter) erhalten.

Georgskirche

Gebaut im 11. bis 12. Jhd. befindet sich die kleine Kirche im südöstlichen Teil des unteren Hofes. Das Gebäude (5,9 x 6,1 m) war direkt auf den Felsen gebaut und wurde bei einem Erdbeben stark beschädigt.
Bis zum Erdbeben waren in der Kirche noch Freskenfragmente mit Szenen aus dem Neuen Testament erhalten.

Herrschaftsgebäude

Das Gebäude befindet sich im südlichen Teil der Festung und ist stark beschädigt, erhalten sind nur noch Ruinen von zwei Stockwerken.

Geschichte der Surami Festung

Laut des georgischen Historikers Platon Ioseliani wurde die Festung schon im 2. Jhd. vor Christus errichtet, aber diese Meinung wird von seinen Kollegen nicht unterstützt.
Laut persischer Chroniken wurde die Wehranlage im 6. Jhd. in der Regierungszeit von Chosrau I. gebaut.
Die meisten georgische Historiker sind der Meinung, dass die Festung erst im 11. Jhd. gebaut wurde und dann im 12. und 13. Jahrhundert als Residenz der Fürsten Surameli diente, die zu Großfürsten der Region Kartli ernannt waren. 

Im 17. Jhd. fällt die Festung von Surami in den Mittelpunkt des Interesses und wird auch mehrfach schriftlich erwähnt. Die Ortschaft Surami und seine Festung wurden auch vom französischen Forschungsreisenden Jean Chardin beschrieben. Im gleichen Jahrhundert hat der Großfürst Giorgi Saakadze an der Festung heftige Kämpfe gegen persische Invasoren geführt.

Ein interessanter Vorfall hat sich in Surami im Jahre 1742 ereignet. Der Georgische Fürst Giwi Amilachwari kämpfte hier für eine lange Zeit mit anderen georgischen Adligen zusammen gegen die Persische Besatzung und obwohl das eigentliche Ziel schon erreicht war, (in der Region Kartli kam statt eines Persers ein georgischer König Teimuraz und in Kachetien sein Sohn Irakli II. auf den Thron) setzte der Fürst seinen Kampf gegen die Perser weiter fort, anscheinend weil er nicht den erhofften Posten bekommen hatte. Auf jeden Fall war die Hochburg des rebellierenden Fürsten die Festung Surami und obwohl beide georgische Könige zusätzlich mit persischer Artillerie die Festung lange belagert und bombardiert hatten, haben sie nicht geschafft, die Wehranlage einzunehmen. Der Persische Schah war von der Festung so beeindruckt, dass er die besten Maler Persiens nach Surami schickte um die Festung aufzuzeichnen.  
Der Fürst hat die Waffen erst niedergelegt, als man ihm passende Bedingungen und einen guten Posten angeboten hatte.

Die Festung von Surami hat nach einer gründlichen Sanierung im 18. Jhd. eine wichtige Rolle im Kampf gegen Dagestanische Freischärler gespielt und war vom König Irakli II. unter den wichtigsten Festungen des Landes aufgelistet.  

Nach der Annektierung Georgiens durch Russland im Jahre 1801 wurde in der Surami Festung eine russische Militärgarnison stationiert. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Festung ihre militärische Bedeutung verloren und ist im Laufe der Zeit eine kulturelle Sehenswürdigkeit geworden.

Legende der Surami Festung

Der Legende nach, wurde noch vor unserer Zeitrechnung, als angeblich die Festung gebaut wurde, ein junger Mann für die Festigkeit der Anlage miteingemauert. Der junge Mann hieß Zurab und war das einzige Kind in der Familie. Seine Mutter war am Boden zerstört, aber machtlos gegen die Entscheidung ihres Sohnes, sich freiwillig zu opfern. Sie hat den Rest ihres Lebens weinend an der Mauer der Festung verbracht. Man sagt, dass der Geist der in Schwarz gekleideten Mutter nachts noch in der Festung zu sehen ist.

Interessant zu wissen

Die Legende von Surami Festung wurde zweimal verfilmt. Einmal 1922 vom georgischen Regisseur mit italienischer Abstammung Ivan Perestiani. Der Film heißt „Suramis Ziche“ (Die Festung von Surami).

Der zweite Film heißt „Die Legende der Festung Suram“ und wurde 1984 vom georgischen Regisseur mit armenischem Ursprung Sergei Paradschanow verfilmt.

Der Farbfilm „Die Legende der Festung Suram“ hatte 1986 in Moskau Premiere, nachdem er bereits im Jahr zuvor auf dem Internationalen Filmfestival in Moskau gezeigt wurde.
In Deutschland erfolgte die erste Aufführung am 10. Mai 1986 im West-Berliner Kino Arsenal.

In der DDR wurde der Film das erste Mal im Berliner Kino Babylon am 6. Januar 1989 gezeigt.


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