Ratscha

Ratscha ist eine versteckte Perle Georgiens im Großen Kaukasus. Diese wunderschöne Region hat über 4.000 Meter Höhe Berge, tolle Gletscher, Eindrucksvolle Bergseen, zahlreiche gut ausgebaute Wanderrouten und tausend Jahre alte Kulturdenkmale mit einzigartigen Steinmetzarbeit.

Die Küche in Ratscha ist vielfältig und äußerst schmackhaft, bekannteste, beliebteste und gleichzeitig teuerster Wein in Georgien wird ebenfalls in Ratscha ausgebaut, traditionelle Lieder und Tänze aus Ratscha sind ein Genuss für die Augen und die Seele.

Diese besondere Region im Norden Georgiens, liegt teilweise abseits der klassischen Reiseroute und es wird auch wenig Werbung für sie gemacht, deshalb Besucher, die in 10 bis 15 Tage alle Touristische Hotspots Georgiens sehen wollen, schaffen es gar nicht nach Ratscha zu kommen.

Die Georgier wissen aber wohl sehr, die Region zu schätzen und sie nehmen sich auch Zeit Ratscha mit allem, was sie anzubieten hat zu genießen.

Allgemeine Info

Ratscha, ist eine historisch-geographische Region und grenzt zwei Republiken der russischen Föderation, Nordossetien, sowie Kabardino-Balkarien.

Fläche: 2893 km²
Einwohnerzahl: 25, 000
Hauptstadt: Oni. 2.650 Einwohner

Ratscha ist eine historisch-geographisches Gebiet Georgiens, aber verwaltungstechnisch gehört sie heutzutage zu Verwaltungsregion, Ratscha-Lechkhumi-Niederswanetien.

Kulturelle und landschaftliche Highlights

Ratscha ist vor allem wegen seiner grandiosen Landschaft mit Bergseen, Gletscher, Tannenwälder und Kurorte bekannt, aber es gibt hier auch einige künstlerische Meisterstücke, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit und Authentizität weltbedeutend sind.

Landschaftliche Highlights:

1. Udziro Seen
2. Buba Gletscher
3. Tbilisa Gletscher
4. Das Tal von Notsara
5. Schaori See
6. Dorf Gona

Kulturdenkmale

1. Nikorzminda
2. Mravaldzali Kirche
3. Die Kirche von Barakoni

Kurorte

1. Schowi
2. Utsera

Weine aus Ratscha

Im 1907 wurde der erste Georgische Wein auf einer Internationaler Fachmesse in Belgien präsentiert und hat gleich eine Goldmedaille bekommen, das war der Rotwein aus Ratscha, der im Laufe der Zeit mehrere Auszeichnungen auch in Italien und Frankreich bekommen hat.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts nannte man den Wein „Kipiani Rotwein“ weil der Fürst Kipiani ihn ausgebaut hat, aber später bekam der Wein Namen Chwantschkara und wurde zum beliebtesten und gleichzeitig zum teuersten Wein der Sowjetunion.

Das Geheimnis vom Wein ist die begrenzte Verbreitung der notwendigen Rebsorten und vor allem eine aufwändige Ausbaumethode. Der Fürst Kipiani hat am Ende des 19. Jahrhunderts, 2 seltene und spätreifende Rebsorten aus dem Großen Kaukasus, Aleksandrouli und Mudschuretuli verschnitten.

Nach der Presse ließ er sie in einem traditionellen Weinamphore (Qwewri), erstmal ohne und dann mit Maische gären. Obwohl der Gärungsprozess nicht unterbrochen wurde und der Wein bis zu ende gegoren war, hat man einen Wein mit lieblichem und süßlichem Geschmack bekommen.

Anschließend wurde der Wein in einem anderen Weinamphore (Qwewri) umgefüllt und hat man ihn dort 3 Jahre ruhen lassen. Erst nach Einhaltung alter Methode bekommt man den richtigen „Kipiani Wein“ aber diese aufwändige Methode wurde in der Sowjetzeit kaum angewendet, vor allem die Lagerung fand nicht mehr im traditionellen Qwewri, sondern im Stahltank statt, aber trotzdem hatte der Wein einen besonderen Geschmack, was ihn von allen anderen Weinen unterschied und er bekam nicht umsonst einen herausragenden Ruf.

Der Wein hat den Namen paar Mal gewechselt, aber seit mehreren Jahrzehnten ist er unter den Namen Chwantschkara bekannt und wird weiterhin sehr gerne getrunken. Heutzutage wird versucht die alte Ausbaumethode wieder einzuführen und wenn man Geduld und die Möglichkeit hat in die Tasche tief einzugreifen, bekommt man auch diesen ganz besonderen Wein serviert.

Die Küche in Ratscha

Spezialitäten in Ratscha sind sehr gut an regionalen Rotweinen angepasst, denn die Küche ist vom Fleisch und vor allem vom geräucherten Schinken dominiert. Es gibt in Ratscha aber auch Gerichte, die sehr gut zum Weißwein passen.

Hier sind ein paar beliebte Gerichte aus der Region:

1. Geräuchertes Schinken
2. Schqmeruli – gebratenes Hänchen, eingelegt in der Knoblauch und Milchsauce 
3. Ratschuli Lobiani – Gebackenes Bohnenbrot mit geräuchertem Schinken

Traditionen in Ratscha

Atangenoba – Tag geweiht dem Märtyrer Athenogenes aus dem 4. Jahrhundert.

Das regionale Fest findet jedes Jahr am 10. November im Dorf Glola, an der Georgskirche statt. Dabei wird eine spezielle Liturgie gehalten und nach der Liturgie sammeln sich ganze Gemeinde vor der Kirche auf dem großen Feld und man feiert den Tag mit einem Festmahl, Gebete und Trinksprüche. Für diesen Tag werden in den Familien spezielle Käsebrötchen (Kweri) gebacken und andere Spezialitäten zubereitet, die man in die Kirche mitnimmt und gemeinsam speist.

Schiooba – Fest für die Fruchtbarkeit und gute Ernte

Der Tag wird am Donnerstag, in erste Woche der Ostern Fastenzeit gefeiert. An dem Tag wird in jeder Familie, Käsebrot, zwei Eier und etwas Wein am Fenster gestellt. Man glaubt, dass heilige Schio an jedem Haus vorbeikommt, den Wein und hausgemachte Speisen genießt und anschließend die Familie segnet.
Allgemein wird in der Georgisch Orthodoxe Kirchen an dem Tag, am heiligen Schio erinnert und Liturgien in seinen Namen durchgeführt.

Bosloba – Tag für die Vermehrung des Viehes und deren Wohlhaben

In Ratscha war oft die einzige Einkommensquelle die Viehzucht und die Milchprodukte. Das Vieh war so wichtig, dass man extra einen Tag vor vielen Jahrhunderte eingeführt hat, wo man für eine gute Vermehrung der Tiere und deren Schutz vor Unglück gebeten hat. Der Tag wurde in den Familien am Samstag, vor Beginn der Ostern Fastenzeit gefeiert. 

Pudzeoba – Regionale Folklore Festival

Das Wort Pudzeoba bedeutet so viel wie, Tag der Wurzeln und die Idee dahinter ist, alte traditionelle Tänze, Gesänge und lokale Bräuche aufzuleben und sie aufrecht zu erhalten. Man möchte mit dem Fest auch Junge Generation, die nicht mehr in den ursprünglichen Regionen und Dörfer, sondern in den Großstädten leben, für einige Tage wieder in den Heimatorten bringen, damit man es nicht vergisst wo man herkommt und ein Bezug mit eigenen Wurzeln bewahrt.

An dem Tag werden Konzerte mit lokaler Folklore, sowie traditionelle Wettkämpfe gestaltet. Das Fest hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen und findet mittlerweile in unterschiedlichen Regionen Georgiens statt.

Regionale Musik und Tänze in Ratscha

Musik und Tanz ist ein wichtiger und fast untrennbarer Teil in Ratscha. Im Unterschied zu anderen Regionen Georgiens, sind die Lieder und Tänze in Ratscha weniger mit Kämpfen und starken Patriotismus geprägt, die sind eher einfach und fröhlich.

Wenn man als Ausländer die Wörter der lokalen Lieder nicht versteht, wird man trotzdem positiv eingestimmt und man bekommt die Lust zu tanzen. Der Tanz selber wird gewöhnlich in einem einfachen Bäuerlichen Trachten ausgeführt. Bekannteste Tanz aus Ratscha, in Begleitung eines lokalen Liedes ist, Giorguna.

Wanderrouten in Ratscha

In Ratscha gibt es mehrere sehr schöne Wanderrouten. Die meisten von den sind zwar Sperlich, aber immer hin gegenzeichnet. Hier ist eine kleine Auswahl von beliebtesten Wanderstrecken in Ratscha:

1. Tageswanderung vom Kurort Schowi zum Buba Gletscher
2. Zweitägige Wanderung vom Dorf Chiora über Notsara Tal nach Glola
3. Zweitägige, relativ schwierige Wanderung vom Glola über Udziro Seen nach Schowi

Deutsche Weihnachtsbäume aus Ratscha

Seit mehreren Jahren werden die Samen für beliebte Weihnachtsbäume in Europa, Nordmanntannen in Georgien geerntet. Der Namensgeber für die Tanne ist zwar kein Georgier, sondern der Finnische Biologe Alexander von Nordmann, aber er hat die Tanne auf eine Reise durch Georgien im 1835 entdeckt und ihr eigenen Namen gegeben.

Die Samen von diesen riesigen Tannen, die gut 60 Meter hoch werden, Lebensalter bis zu 500 Jahre erreichen und etwa 2 Meter Stammdurchmesse haben, wachsen Großteils in Ratscha, aber kommen teilweise auch in anderen Gegenden Georgiens vor. 

Geschichte von Ratscha

Das Gebiet von heutigen Ratscha war schon in der Steinzeit besiedelt. Im Dorf Kvedi wurde eine Siedlung aus dem Mesolithikum gefunden, außerdem wurde in der Umgebung von der Ortschaft Gona Kupfer, sowie Arsen Minen aus der früheren Bronzezeit ans Licht gebracht.

In der frühchristlichen Zeit entstand das Fürstentum Takveri und umfasste Gebiete unter anderem auch von heutigen Ratscha. Takveri war bis 10. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil des Westgeorgischen Königreiches Egrisi, bekannt auch unter dem Namen Lazika.

Am Ende des 10. Jahrhunderts, nachdem Georgien vereint wurde und an die Macht die Dynastie Bagrationi kam, wurden im Lande die Herrschaftsgebiete umstrukturiert und die Machtbereiche neu eingeteilt, in diesem Sinne schuf der Georgische König ein neues Herrschaftsgebiet und nannte es – Ratscha.

Der erste Fürst von Ratscha war Rati, Mitglied der mächtigsten Georgischen Adelsfamilie – Baghwaschi. Der Sonn von Rati hieß Kakhaber und er war der Grundsteinleger für eine neue Fürstendynastie in Ratscha, mit dem Nachnamen Kakhaberisdze.

Die Fürsten von Ratscha waren treue Diener der Georgischen Könige. Die haben fleißig die Steuer eingesammelt und im Falle eines Krieges auch die Truppen zur Verfügung gestellt.

Am Ende des 13. Jahrhunderts, als Georgien in zwei Königreiche, West und Ostgeorgien geteilt war, haben die Fürsten von Ratscha in einer Verschwörung gegen eigenen König sich verwickelt, weshalb das Fürstentum aufgelöst und der Fürst mit seiner Familie sehr hart bestraft wurde.

Im 14. Jahrhundert hat König Giorgi V. das Land vereint und das Fürstentum Ratscha wieder eingeführt, aber das Herrschaftsgebiet wurde nicht mehr von ursprünglichen Adelsfamilie, sondern von Charelisdze, Chkhetidze, später von Tsulukidze, Kipiani und anderen regiert.

Das Fürstentum von Ratscha war erstmal auf der Seite des vereinten Georgiens, aber nach Zerfall Georgiens in mehrere Königreiche versuchten die Fürsten von Ratscha eigenes, unabhängiges Großfürstentum zu gründen, was im 18. Jahrhundert dazu geführt hat, dass es endgültig aufgelöst und in das benachbarte Großfürstentum von Odischi (Samegrelo) eingegliedert wurde.

Interessant zu Wissen

Im 2017 wurde in der Hauptstadt der Verwaltungsregion, Ambrolauri ein Flughafen eröffnet und man kann von Natachtari, 20 Kilometer von Tbilissi, direkt nach Ratscha fliegen.


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