Rabati Festung & Burg  

Rabati Festung und Burg ist die einzige Anlage Georgiens ihrer Art, die nicht nur als Sehenswürdigkeit bewundert wird, sondern wirklich in Betrieb ist. Sie beherbergt kleine Cafés, ein Restaurant, ein Hotel, ein Museum und einen großen Platz für Theateraufführungen und Konzerte.
Architektonisch hat Rabati einen starken orientalischen Einfluss und unterscheidet sich damit von allen anderen Burgen und Festungen des Landes.

Der Name

In der Stadt Achalziche, in der die Burganlage Rabati steht, gibt es mehrere Viertel mit unterschiedlichen Namen. Das Viertel, in dem die Burg steht, hieß historisch Rabati, deshalb hat sie diesen Namen bekommen.  

 Der Grund für diesen Namen könnte mit der Vielfalt der hier lebenden Nationen zu tun haben, die aus Georgien, Armenien, Griechenland, Polen, Russland, Türkei und Israel kamen.

Die Festung wurde aber erst nach ihrer gründlichen Restaurierung 2012 Rabati genannt. Davor hieß sie vom 9. bis 13. Jhd. Lomsia und vom 13. bis 21. Jhd. Festung von Achalziche.

Geschichte von Rabati

Die erste Festung an dieser Stelle wurde von Guaram Mampali unter dem Namen Lomsia gebaut. Guaram Mampali war der Grundsteinleger für die Königliche Dynastie der Bagrationi, die das Land für ca. 1000 Jahre, bis Anfang des 19. Jahrhunderts, regiert haben. Guaram hat in der Region insgesamt drei Festungen gebaut, woraus auch Name der Region „Samzche“ abgeleitet wird („Sami Ziche“ heißt „drei Festungen“ auf Georgisch).

Am Ende des 13. Jahrhunderts fiel die gesamte Region unter den Machtbereich der Fürstenfamilie Dschakeli, welche noch im gleichen Jahrhundert die alte Festung von Lomsia restauriert und weiter ausgebaut haben. Anschließend gaben sie der Festung einen neuen Namen, Achalziche, übersetzt „Neufestung“. Achalziche wurde zum Sitz der Fürstenfamilie und zur Hauptstadt der Region Samzche.

In den späteren Jahrhunderten, als Georgien wiederholt von den Osmanen überfallen wurde, hat die Familie Dschakeli sich zum Islam konvertiert. Dadurch haben sie erreicht, mit dem benachbarten Osmanischen Reich eine harmonische Beziehung zu halten, was auch Achalziche vor den Zerstörungen verschont hat. Allerdings blieb sowohl die Festung, als auch die gesamte Region Samzche nach dem „Vertrag von Konstantinopel“ außerhalb der Kontrolle des zentralen Georgischen Königreiches und wurde vom Osmanischen Reich regiert.  

Im Jahre 1810 versuchte die Georgisch-Russische Armee unter Führung von General Alexander Tormassow, die Festung von Achalziche einzunehmen, aber nach Ausbruch einer Epidemie in der Region ist er vom Plan abgewichen.

Erst 1828 haben georgische und russische Truppen die Festung unter Führung von General Paskewitsch eingenommen. 

Die Türken haben im gleichen Jahr versucht, die Festung zurückzuerobern, scheiterten allerdings.

1829 wurde die gesamte Region ins zaristische Russland eingegliedert und in der Festung wurde eine russische Garnison stationiert. In dieser Zeit wurden Teile der Wehrmauer und mehrere Gebäude der Anlage restauriert.  

1853, während des Krim Krieges, haben die Türken eine weitere Offensive gegen Achalziche gestartet, aber der in der Festung stationierte General Andronikaschwili konnte Achalziche halten.

1918, nach den Unruhen der Oktoberrevolution, konnten die Osmanen die Festung für mehrere Monaten einnehmen, mussten sie aber bald wieder aufgeben.

Zu Sowjetzeiten wurden in der Region um Achalziche, im Grenzgebiet zur Türkei, mehrere Tausend sowjetische Soldaten stationiert. Ein Teil der Achalziche Festung wurde zu dieser Zeit als Militärkrankenhaus genutzt, aber großenteils wurde die Anlage vernachlässigt.

Nach der Unabhängigkeit Georgiens 1991 blieb die Festung für viele Jahre ungepflegt, denn sie war nach den Kämpfen der vorhergegangenen Jahrhunderte stark beschädigt und benötigte große finanzielle Mittel für die Restaurierung.

Erst 2011 war Georgien finanziell in der Lage, diese einst grandiose Burg gründlich zu restaurieren und zerfallene Teile wiederaufzubauen.

Nach ca. 2-jähriger Restaurierungsarbeit wurde die Festung von Achalziche wiedereröffnet und nach ihrer historischen Lage, Rabati benannt. Seitdem ist die Burg und Festung Rabati ein Anziehungspunkt für zahlreiche einheimische und ausländische Touristen.
Die Restaurierung der Anlage hat Georgien insgesamt 34 Mio. Lari gekostet.  

Lage, Architektur und interessante Fakten

Die Festung Rabati steht auf 1000 Höhenmetern über dem Meeresspiegel, am rechten Ufer des Flusses Pozchowi und erstreckt sich auf insgesamt 7 Hektar.

Die Festung war ursprünglich von drei Wehrmauern umgeben und hatte mehrere Wehrtürme.
Auf dem Gelände von Rabati gab es diverse Funktions- und Wirtschaftsgebäude wie: Gerichtshof, Schatzkammer, Kaserne, Münzprägeanstalt, Werkstätte, Bäder, Moschee, Kirche, Synagoge und einen Zentralmarkt für entführte oder in Gefangenschaft gekommene Menschen, die später auf den Sklaven-Markt von Istanbul gebracht wurden.  

Die heutige Architektur der Burganlage hat starken orientalischen Einfluss und weicht teilweise vom ursprünglichen Bild ab.

Besondere Gebäude der Burganlage

Moschee

Ein besonderes Baudenkmal im Burgkomplex von Rabati ist die 1752 gebaute Ahmed Moschee im Still von Hagia Sofia. Laut mündlicher Überlieferung stand zuvor an dieser Stelle eine kleine Kirche, auf deren Fundament die Moschee gebaut wurde.

Stifter der Moschee war Ahmed Pascha, ein islamisierter Georgier aus der Dschakeli Familie. Laut der Überlieferung hat er für den Bau der Moschee einen italienischen Architekten engagiert. Nach einer anderen Version der Erzählung, hat ein georgischer Architekt die Moschee gebaut , wurde aber anschließend zum Tode verurteilt, weil die Moschee zu sehr an die Hagia Sofia erinnerte, mit einem ähnlichen Baustil und auch 12 Fenstern unterhalb der Kuppel.

Nach der Rückeroberung der Festung im Jahre 1828 wurde in der Moschee ein Altar gebaut und sie wurde in eine Kirche umgewandelt.  

Madrasa, oder Medresse (Schuleinrichtung, wo Islamwissenschaften unterrichtet werden.)

Sehr interessant ist auch das zweistöckige Gebäude der Madrasa aus dem Jahr 1750.
Das Gebäude besteht aus Unterrichts-, sowie Wohnräumen und hat auf einer Seite einen mit Arkaden versehenen Gang, mit grünlichem Gestein an den Säulen.

Zwischen 2011-2012 wurde das Gebäude originalgetreu restauriert und zählt zu den herausragendsten mittelalterlichen Medressen der Welt.

Rabati heute

Die Burganlage besteht aus einem oberen und einem unteren Teil.

Die Besichtigung des oberen Teils ist kostenpflichtig und es befinden sich dort: Eine Kirche, die ehemalige Moschee, das Gebäude der Madrasa (Religionsschule), der Hauptturm mit Zitadelle, Gefängniszellen, Amphitheater, ein kleiner Garten mit Wasserbrunnen und das historisch ethnographische Museum.

Die Besichtigung des unteren Teils der Anlage ist kostenfrei und es gibt dort diverse  Funktionsgebäude wie: Cafés, Restaurant, Hotel, Infozentrum, mehrere Türme mit  Zinnenmauern, sowie ein auf Terrassen angelegter Weingarten und eine kleine Allee mit dekorativen Bäumen.    

Öffnungszeiten und Preise

Die Burg ist von 9 bis 19 Uhr geöffnet und die Besichtigung des oberen Teils kostet 15 Lari pro Person.  

Das Museum im oberen Teil hat von 10 bis 18 Uhr auf und die Besichtigung kostet extra 2 Lari.
Im Museum sind Exponate aus der Zeitspanne von 10. Mio. Jahre vor unserer Zeitrechnung bis zum 19. Jhd. ausgestellt. Die Ausstellung ist in Geschichtsperioden eingeteilt und sehr gut aufgebaut.
Alle Artefakten und Exponate des Museums sind sowohl auf Georgisch, als auch auf Englisch beschriftet.  

Tickets für den oberen Bereich kann man im unteren Teil der Anlage, gleich rechts nach dem Eingang kaufen. Die Tickets für das Museum können auch im Museumsgebäude gekauft werden.

Führungen werden in Georgischer, Russischer, Deutscher, Englischer, Französischer und Türkischer Sprache angeboten und kosten 20 bis 30 Lari, je nach Gruppengröße (Stand: Anfang 2023).

Auf Folgende Reise besuchen Sie Rabati Burg:

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