Festung Chertwisi

Wenn es um die schönsten Festungen in Georgien geht, schafft es Chertwisi sicherlich unter die Top drei. Nicht nur das Baudenkmal selbst, sondern auch seine Lage auf dem steilen Felsen zwischen den Flüssen macht Chertwisi zu einer beeindruckenden Wehranlage.

Der Name

„Ertwis“ heißt auf Georgisch „fließt zusammen“ und der Name Chertwisi, (soviel wie „Zusammenfluss“) hat die Festung wegen seiner Lage am Zusammenfluss der zwei Flüsse Kura und Parawani bekommen.

Geschichte der Chertwisi Festung

Die einzelnen Segmente der Festungsanlage wurden in unterschiedlichen Jahrhunderten gebaut. Laut dem georgischen Chroniker Leonti Mroweli aus dem 11. Jhd. sind erste Teile der Chertwisi Festung schon im 4. Jhd. vor unserer Zeit entstanden und die Anlage wurde im Laufe der Zeit weiter ausgebaut.

Im 10. Jhd. wurde Chertwisi das Zentrum der Region Meskheti und im gleichen Jahrhundert wurde eine kleine Basilika in der Festung gebaut (2,7 X 4,3). Die Kirche wurde 2010 komplett restauriert und ist trotz ihrer kleinen Größe von weiter Entfernung gut sichtbar.

Im 12. Jhd. wurde die Chertwisi Festung soweit ausgebaut, dass sie den Status einer Stadt bekommen hat. Leider wurde sie schon bald darauf, im 13. Jhd., von den Mongolen fast komplett zerstört.

Laut der Inschrift an der Festung, wurde der Turm, sowie die Wehrmauer zwischen 1354 und 1356 gebaut.
Im Laufe der Jahrhunderte hat die Festung den Besitzer mehrfach gewechselt. Hier herrschten die Wachnadzes, Schalikaschwilis, Qamqamiszes und Chertwisarnis – diese Familien kontrollierten nicht nur die Festung, sondern auch die ganze Region.

Im Jahre 1578 fiel die Festung von Chertwisi in osmanische Hände und als lokale Herrscher wurden die georgischen Fürsten Dschakeli eingesetzt. Die Fürsten waren zwar Georgier, wurden aber zum Islam konvertiert.  

1624 gelang es dem Großfürst Giorgi Saakadze, für eine kurze Zeit die Festung unter Kontrolle zu bringen.
Einen weiteren kurzfristigen Erfolg gab es 1771, als der Georgische König Irakli II. Chertwisi einnahm, allerdings musste er die Festung bald wieder an die Osmanen zurücktreten.

Erst 1828 konnten die Georgier die Festung mit Hilfe der russischen Armee zurückzuerobern, doch im Jahr darauf wurde Chertwisi mitsamt den Regionen Südgeorgiens vom zaristischen Russland annektiert.  

Interessante Fakten über Chertwisi

1. Im Jahre 1770, nach dem Kampf in Aspindsa, hat der Fürst von Chertwisi Ibrahim Vachnadze seine Wehranlage kampflos dem König Irakli II. übergeben.

2. Nicht unbedingt der Beste, aber der bekannteste Herrscher von Chertwisi war der islamisierte Georgier Selim Pascha (aus der Familie Dschakeli). Er hatte sich zum Lebensziel gemacht, Georgien außerhalb seines Fürstentums zu schwächen und unterstützte dabei oft die nordkaukaukasischen Dagestaner bei Überfällen auf Georgien. Selim war auch der größte Menschenhändler Georgiens im 18. Jhd.

3. Im Jahre 1816 hat sich der Herrscher der Region, Mehmed Raschin Beg, in der Chertwisi Festung aufgehalten, als lokale Frauen zu ihm kamen, um sich wegen allgemeiner schlechter Bedingungen in der Region zu beschweren. Er hat ihnen kaum zugehört und schmiss sie einfach raus. Anschließend wurde er von den Bewohnern in der Festung tödlich verwundet.

4. 1819 hielt sich der Sohn von König Irakli II. – Alexander, in der Festung auf, nachdem er an einem Aufstand gegen das zaristische Russland teilgenommen hatte. Daraufhin wurde vom Fürsten von Chertwisi, Mehmed Vachnadze, verlangt, Alexander den Russen zu übergeben. Aber der Gastgeber und Fürst von Chertwisi weigerte sich und lieferte seinen Gast nicht aus.

5. Mehmed Vachnadze war der letzte Fürst von Chertwisi, bis zur Einnahme der Festung 1828.

Die Festung von Chertwisi heutzutage

Für eine lange Zeit war die Festung vernachlässigt, bis 2014 die Restaurierungsarbeiten aufgenommen wurden und nach 4-jähriger Arbeit ein Großteil der Anlage originalgetreu wiederhergestellt war. Auf dem Gelände der Festung wurde ein Museum eröffnet und es kann für umgerechnet 3 Euro besichtigt werden.

2007 wurde Chertwisi auf die Tentativliste des UNESCO Welterbes aufgenommen.

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