Azquri Festung 

Azquri, geschrieben auch Atsquri, oder Atskuri ist eine mittelalterliche Festungsanlage in Südgeorgien. Über viele Jahrhunderte diente Sie zur Verteidigung der strategisch wichtigen Straße aus Süden und zur Kontrolle eines großen Abschnittes des Kura Tals.  Hier fanden viele entscheidende Kämpfe statt, deren Spuren noch deutlich an den Mauern der Azquri Festung zu sehen sind.

Geschichte der Azquri Festung

Die Festung von Azquri wurde erstmals im 11. Jhd. schriftlich erwähnt, man geht aber davon aus, dass die Festung schon im 8. bis 9. Jhd. gebaut und im 11. Jhd. restauriert und vergrößert wurde. In unmittelbarer Nähe der Festung befindet sich auch die Ruine der Azquri Kathedrale aus dem 10. bis 11. Jahrhundert.

In späteren Jahrhunderten wurde Azquri mehrfach in den Georgischen Chroniken erwähnt.
Im 13. Jhd. etwa, als der Enkelsonn von Königin Tamara, Dawit Ulu, einen Aufstand gegen die mongolische Invasion organisiert hat, fand die entscheidende Schlacht an der Azquri Festung statt.

Am Ende des gleichen Jahrhunderts beschädigte ein starkes Erdbeben in der Region die Festung, sowie die Kathedrale von Azquri, aber beide wurden bald wieder restauriert.

Interessant zu wissen ist, dass die Kathedrale neben der Azquri Festung eine der wichtigsten Kirchen von Georgien und auch das größte Sakralgebäude des Landes war, größer noch als die Kathedrale von Mzcheta.

Laut der Legende hat Apostel Andreas der Erstberufene seine erste Nacht in Georgien genau in Azquri verbracht, wo er die wundertätige Ikone von Maria hinterließ. Diese Ikone wurde später in der Azquri Kathedrale aufbewahrt und befindet sich heute im Kunstmuseum von Tbilisi.   

Azquri rückte wieder in das Zentrum der Aufmerksamkeit, als im 15. Jhd. das Königreich von Georgien in mehrere Fürstentümer zerfiel. Die Fürsten der Region Meskheti, in der sich auch die Festung und Kathedrale von Azquri befinden, wollten eine vollständige Unabhängigkeit vom restlichem Georgien, was auch eine kirchliche Unabhängigkeit erforderte. Deshalb versuchten sie, dem Bischof von Meskheti die gleiche Macht zu verleihen wie dem Patriarchen von Georgien.
Der Plan ist sogar teilweise aufgegangen, doch schon bald, im 16. Jhd., fiel die Festung von Azquri und die gesamte Region in die Hände der Osmanen und blieb für eine lange Zeit unter osmanischer Herrschaft, bis zum Jahr 1828.

Wichtige Ereignisse an der Azquri Festung vom 16. bis 19. Jhd.

Weil die Festung sich an einem strategisch wichtigen Ort befindet, bauten die Osmanen die Anlage weiter aus stationierten dort eine türkische Garnison.

Im Jahre 1770 nahm König Irakli II. die Festung zeitweise wieder ein. Er besiegte die dort stationierte Garnison und zog weiter nach Süden, wo er bei der historischen Schlacht in der Ortschaft Aspindsa weitere Teile des osmanischen Heeres geschickt in die Flucht schlagen konnte. Durch das Ausbleiben der zugesagten Verstärkung durch ein russisches Kontingent musste der König sich allerdings wieder zurückziehen und die Festung von Azquri, sowie die Region von Meskheti blieben unter osmanischer Kontrolle..

Erst 1828, nach der Annektierung Georgiens durch Russland, gelang es georgischen und russischen Truppen, Azquri und die Region Meskheti von den Osmanen zu befreien.
Bald darauf, 1829, wurde auch die Region von Meskheti in das zaristische Russlands integriert und Azquri wurde seitdem nicht mehr als Wehranlage benutzt.

Azquri Festung heute

Nach der letzten Schlacht im Jahre 1828 wurde die Festung für eine lang Zeit sich selbst überlassen. Erst 2013 hat man mit der Restauration begonnen und bis Ende 2020 sollte diese aufwändige Arbeit fertiggestellt sein. 

Lage der Festung

Die Festung befindet sich in der Ortschaft Azquri, auf der rechten Seite des Flusses Kura, auf einer natürlichen Erhöhung aus Felsen und massivem Gestein. In die Festung zu gelangen ist schwierig, da sie kaum Öffnungen hat.

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