Festung von Schorapani

Der Grund für die Aufnahme der Schorapani-Festung in die Liste der Top Sehenswürdigkeiten, ist nicht ihre heutige Architektur, die Lage, oder ihr allgemeiner Zustand, sondern eher ihre besondere geschichtliche und kulturelle Bedeutung.

Laut mehrerer Historiker wird die Festung im Mythos der Argonauten erwähnt, und genau aus der Schorapani Festung müssten Medea und Jason das Goldene Vlies vor vielen Jahrhunderten geraubt haben.

Geschichtlicher Überblick

Nach dem Georgischen Chronisten Leonti Mroweli wurde die Schorapani Festung im 3. Jhd. vor unserer Zeitrechnung von König Parnawaz erbaut. Sie wurde auch im 1. Jhd. vor unserer Zeitrechnung vom griechischen Historiker Strabon erwähnt. Er schreibt, dass die Festung so groß wie eine richtige Stadt war.

Die Festung hatte militärisch, aber auch wirtschaftlich eine große Bedeutung. Schorapani war eine wichtige Handelsstadt im früheren Königreich Kolchis, aus der man mit kleinen Schiffen bis auf das Schwarzen Meer gelangen konnte. In Schorapani endete auch das schiffbare Gewässer und der weitere Transportweg nach Osten führte nur über Land.  

Im 6. Jhd., während der Kämpfe zwischen Byzanz und dem Sassaniden Reich, haben wichtige Schlachten an der Festung von Schorapani stattgefunden. Über diese Kämpfe wird recht detailliert von den griechischen Historikern Prokopios von Caesarea und Agathias berichtet.

Auch im späteren Mittelalter war Schorapani ein wichtiger strategischer Punkt. 1730 haben die Osmanen die Festung sehr lange umgekämpft und haben sie schließlich eingenommen.

Die letzte Schlacht um die Festung fand 1770 statt, als der Westgeorgische König Solomon I. sie von den Osmanen befreit hat.
Bei diesem Kampf wurde die Festung stark beschädigt und seitdem auch nie wieder aufgebaut.

Lage und Architektur der Festung

Die Festung von Schorapani umfasst ca. 6000 m² und liegt oberhalb des Zusammenflusses der Flüsse Dzirula und Qwirila in der Region Imeretien, auf 100 Metern über dem Meeresspiegel. 

Die Festung hatte mehrere Wehrtürme und zwei Eingänge, jeweils von Norden und Westen. Am westlichen Eingangstor gab es eine Brücke über den Fluss Qwirila und am rechten Ufer ist das Fundament der Brücke noch immer erkennbar.  

Außerdem verfügte die Festung über ein gut ausgebautes Wasserversorgungsystem mit keramischen Leitungen und hatte zusätzlich einen geheimen, ca. 60 Meter langen Tunnel, der immer noch erhalten ist.

Heutzutage sind von der Festung nur noch Ruinen geblieben, aber man kann immer noch zwei unterschiedliche Bauetappen herauserkennen. Die untere Seite der Mauer aus Flussstein und Kalk stammt aus dem 4. Jahrhundert. Der obere Teil der Mauer, hauptsächlich aus grob bearbeiteten Steinquadern gebaut, stammt aus dem 6. Jahrhundert. Unterhalb der Mauer befindet sich eine weitere Mauerschicht aus vorchristlicher Zeit.

Während der letzten archäologischen Ausgrabungen im Jahre 1983 wurden auf dem Gelände der Festung zahlreiche Artefakte, auch aus vorchristlicher Zeit gefunden. Unter den Exponaten waren auch Gegenstände aus dem Ausland vor allem aus Griechenland, Byzanz und Persien.  

Fazit

Viele historische Fakten, zahlreiche archäologische Funde, sowie die Überreste eines kleinen Hafens am Fluss Qwirila, den man mit dem Schiff direkt vom Schwarzen Meer erreichen konnte geben Historikern ausreichend Indizien dafür, die antike Stadtfestung Schorapani mit dem Schauplatz der Argonauten Sage zu identifizieren, über den der griechische Dichter und Gelehrte Apollonios von Rhodos im 3. Jhd. vor Christus berichtet hat.


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