Tbilissi (Tiflis)

Tbilissi, bekannt auch al Tiflis ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt Georgiens. Zu einem besonderen Ort macht aber Tbilissi nicht seine Größe, oder der Status als Hauptstadt, sondern die Architektur aus unterschiedlichen Epochen, die Lage am Fluss zwischen den Bergen, Ethnische und religiöse Vielfalt, sowie seine Altstadt mit zwei bis dreistöckige Häuser, holzgeschnitzten Balkonen und unterschiedliche Sakralgebäuden.

Tbilissi ist eine Stadt, wo jeder Mensch unabhängig vom Alter, Nationalität und der Religion sich wohl füllt. Es ist eine Stadt, wo jeder etwas aus eigener Heimat wiedererkennt und auch viel Neues entdecken kann. Tbilissi ist Asien, Europa und gleichzeitig der wilde Kaukasus.

Alte Kirchen mit wunderschönen Freskomalereien, Synagogen und Moschee, sogar Tempel der Zoroastrier, alles liegt nebeneinander und gleich in der Nähe sind Restaurants und Nachtclubs, das und vieles mehr macht Tbilissi zu einer ziemlich eigenartigen Stadt.

Nicht selten werden als Gründe für den Besuch von Tbilissi die Freiheit, Gelassenheit und entspannte Stimmung genannt, die hier gleich beim ersten Blick zu spüren sind.

Allgemeine Info

Einwohner: 1,8 Millionen
Hautstadt Georgiens: seit dem 5. Jhd.
Lage über dem Meeresspiegel: zwischen 400-800 M.

Der Name, komplizierter als es man vermutet

Die Grundlage für den Namen von heutigen Tbilissi ist das Georgische Wort „Tbili“ – auf Deutsch warm. Nur als die Hauptstadt im 5. Jhd. gegründet wurde hieß das Wort „Warm“ auf Georgisch „Tphili“ und dementsprechend wurde die Stadt „Tphilisi“ genannt.

Wann Tphilisi zu Tiflis getauft wurde ist umstritten, denn schon auf den Karten von Jean Chardin, der unter anderem im 17. Jahrhundert auch die Hauptstadt Georgiens besucht hat, heißt die Hauptstadt Georgiens Tiflis, auf manchen seinen Karten sogar Teflis.  

Auf jeden Fall als Georgien Teil des Russischen Zarenreiches im 19. Jahrhundert wurde, war Tiflis relativ geläufig und es nicht zu komplizierter zu machen, hat das Kaiserreich die Hauptstadt Georgiens offiziell Tiflis genannt, auf Georgisch wurde aber weiter der Name „Thpilisi“ benutzt.

Im Jahre 1936, mit Einstimmung der Georgischen Sprachwissenschaftler wurde offizielle Bezeichnung Hauptstadt Georgiens von Tiflis in Tbilissi geändert und so wurde sie überall im russischsprachigen Raum, darunter auch in DDR benutzt, aber außerhalbes dieses Raumes, auch im Westdeutschland war die Bezeichnung Tiflis weiter geläufig.

Nach der Unabhängigkeit Georgiens hat man international für den Tbilissi entschieden, aber auf Deutsch wurde hauptsächlich Tiflis benutzt.

Welche ist dann der richtige Name heutzutage, Tbilissi, Tiflis, oder Tbilissi.
International ist die Schreibweise Tbilissi korrekt, im deutschen Sprachraum wird jedoch zur Vermeidung von Betonungs- und Aussprachefehlern die Schreibweise Tbilissi verwendet, wobei die aus dem 19. Jahrhundert stammende Bezeichnung Tiflis im deutschsprachigen Raum noch gebräuchlich ist.

Legende von Tbilissi

Der Legende nach jagte Wachtang, König Ostgeorgiens mit seinen Falken in der Umgebung von damals bewaldeten Tbilissi. Der gut trainierte Falke flog um seine Beute, einen Fasanen zu schlagen, aber nach einer Weile verlor der König seinen Lieblings Tier aus den Augen. Auf der Suche nach ihm stieß er auf eine warme Wasserquelle, wo beide Vögel, Falke und seine Beute Fasan erschöpft lagen. Als Wachtang erfuhr, dass in dem Tal viele von solchen warmen Quellen gab, befahl er hier eine Stadt zu gründen und sie Tbilissi, sprich „Ort der warmen Quellen“ zu nennen.

Geschichte von Tbilissi im Überblick

Die Gebiete von heutigen Tbilissi waren schon in der Bronzezeit besiedelt, aber erste schriftliche Erwähnung der Stadt geht auf das 4. Jahrhundert n.Chr. zurück, als die Perser die Festung Narikala gebaut haben, wo sie den Persischen Gouverneur mit dem Titel eines „Pitiachsch“ setzten und Teile Ostgeorgiens Tributpflichtig machten.

Im 5. Jhd. hat der Ostgeorgische König Wachtang Gorgasali geschafft, Tbilissi von der Persischen Herrschaft zu befreien und beschloss die Hauptstadt des Königreiches von Mzcheta nach Tbilissi zu verlegen, aber wenige Jahre nach seiner Entscheidung starb Wachtang bei einer Schlacht unweit von Tbilissi und sein Wunsch, Tbilissi zum Königlichen Sitz zu machen, hat sein Sonn Datschi, Anfang des 6. Jahrhunderts erfüllt.

Das Interesse für Tbilissi, wegen seiner zentralen Lage, wo mehrere Wirtschaftswege sich kreuzten, war sehr groß und es hat den Bewohner viel Kraft und Leben gekostet die Stadt für gut zwei hundert Jahre zu halten, aber im 8 Jahrhundert, fiel Tbilissi in die Arabische Hände und im 736 wurde das Kalifat von Tbilissi geschaffen.

Das Kalifat wurde neben Araber, auch von den lokalen Georgiern regiert, aber es existierte neben mehrere Georgische Königreiche als ein weitgehend unabhängiges Fürstentum, das oft auch selbst dem Arabischen Kalif weigerte Tribut zu zahlen.

Ab Ende des 10. Jahrhunderts, nachdem Georgien durch Königliche Dynastie, Bagrationi vereint wurde, haben mehrere Könige versucht auch Tbilissi in das Königreich einzugliedern, aber wirklich gelungen ist das erst dem König Dawit IV. im 1122.

König Dawit, der in der Geschichte als Dawit der Erbauer bekannt ist, hat ethnisch sehr vielfältigen Bewohner von Tbilissi und vor allem den Muslimen, zahlreiche Privilegien erteilt, damit sie ihren handwerklichen und Händlerische Tätigkeiten weiter uneingeschränkt ausüben konnten. Aus dieser Zeit stammt auch der Ruf für Tbilissi, als ein Symbol der Toleranz.

König Dawit verlegte auch die Hauptstadt aus Kutaissi nach Osten und machte Tbilissi im Jahre 1122 zur Hauptstadt des vereinten Königreiches von Georgien.

Friedliches Leben hat in Tbilissi gute 100 Jahre gedauert. Im 1226 fiel der Schah von Choresmien (heute teilweise Usbekistan) Dschalal ad-Din ein und nahm die Stadt nach mehrtägigen Kämpfen ein, anschließend plünderte er Tbilissi und richtete ein heftiges Massaker an. In der Zeit war Georgien reichste Staat Vorderasiens und mit der Einnahme von Tbilissi, sowie seine Provinzen und reichen Beute, wollte Dschalal ad-Din seinen Kampf gegen Mongolen finanzieren, was ihm auch gut gelungen ist.

Man hat es geschafft Tbilissi von den Choresmien zu befreien, aber bald fielen die Mongolen ein. Der Kampf gegen Mongolen dauerte mehrere Jahrzenten und als Tbilissi befreit wurde und sie anfing wieder auf die Beine zu kommen, ist der Asiatische Eroberer, Timur Leng eingefallen, der die Stadt mehrmals verwüstete. So ging es mit Tbilissi für mehrere Jahrhunderte weiter, sie wurde immer wieder eingenommen, dann wieder befreit, aufgebaut und dann ging es von vorne wieder weiter.

Die letzte Schlacht hat in Tbilissi im Jahre 1795 zwischen Georgier und Perser stattgefunden, wonach die Hauptstadt wie eine riesige Ruine aussah. Bald darauf, im 1801 ist in Tbilissi Russische Armee als „Befreier“ einmarschiert und Georgien mit seiner Hauptstadt zusammen wurde in das Russische Zarenreich eingegliedert.

Tbilissi unter Zarenreich

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Sitz des Russischen Vizekönigs nach Tbilissi, damals Tiflis verlegt und man fing ganze Viertel im klassizistischen Still zu bauen. Es wurden Theater, Oper und Luxushotels gebaut. Am Anfang des 20. Jahrhunderts standen in der Stadt schon zahlreichen Gebäude auch im Jugendstil, die von unterschiedlichem Deutschen, sowie Italienischen Architekten gebaut wurden und Tbilissi erhielt den Beinamen „Paris des Ostens“.  Die Einwohnerzahl ist von knapp 20.000, bis Ende des 19. Jahrhunderts auf gut 100.000 Menschen gestiegen.

Im 1918 nach der Unabhängigkeit Georgiens wurde ein großer Traum der Georgier erfüllt, in Tbilissi hat man die erste Staatliche Universität eröffnet, die heutzutage noch funktioniert. Bald darauf wurde Tbilissi zur Hauptstadt des Transkaukasiens. (Georgien, Armenien, Aserbaidschan)

Tbilissi in der Sowjetzeit

Während des Sowjetregimes wurden in Tbilissi zahlreiche architektonische Projekte vorgenommen. Der Fluss wurde begradigt und eingedämmt. Teile der Altstadt wurden abgerissen und Alleen entlang des Flusses eingerichtet.

Es waren für viele Fabriken in der Stadt, auch viele Menschen gebraucht und man hat zahlreichen Gebäuden erstmal im Still der Sozialistische Klassizismus gebaut, gefolgt später mit funktionalistischer und stark industrialisierter Architektur und die Kulmination der sowjetischen Architektur waren sogenannte Plattenbauten, von denen Tbilissi in der Gegenwart stark dominiert ist. Die Anzahl der Bewohner hat im 20. Jahrhundert eine Million Einwohner überschritten. 

Sehenswertes in Tbilissi

Tbilissi hat eine unglaubliche Großzahl an historischen, Kulturellen, und sogar einige landschaftlichen Highlights.

Nach der Einreise in Georgien macht man oft den Fehler und man nimmt wenig Zeit um die Hauptstadt zu sehen, aber erst nach einer klassischen Stadtführung merkt man, dass in Tbilissi noch sehr viel zu entdecken gibt. Die Stadt zählt immerhin gute 1500 Jahre, als Hauptstadt Georgiens und sie hat den Gästen dementsprechend viel zu erzählen.

Wenn man in Tbilissi nur für ein oder zwei Tage sich aufhält, sollte man unbedingt, die Altstadt, vom Badeviertel bis einschließlich Marionettentheater gesehen haben. Mit dazugehörigen Sehenswürdigkeiten: Metechi Kirche, Synagoge, Unterirdische Bäckerei, Sioni Kathedrale, Antschischati Kirche, Friedensbrücke usw.

Man sollte auch, vor allem am Abend mit der Seilbahn, oder zu Fuß zur Narikala Festung hoch und die Ausblicke auf die Stadt genießen, dabei kann man kleinen Spaziergang bis zur Statue „Mutter Georgiens“ unternehmen.

Die Prachtstraße Rustaweli, mit dem Freiheitsplatz, Oper, Rustaweli Theater und viele interessante Denkmalle aus Ende des 19. Jahrhunderts, gehört ebenfalls zu den Highlights von Tbilissi.

Um die landschaftliche Vielfalt der Hauptstadt besser kennenzulernen, sollte man kleinen Abstecher hinter dem Badeviertel in „Leghwiskhewi“ unternehmen und falls noch Zeit übrig bleibt kann man auch mit der Standseilbahn zum Heiligen Berg „Mtazminda“ hochfahren und einen Spaziergang im Vergnügungspark machen, von wo die ganze Stadt und ihre Umgebung sehr gut sehen ist.

Volksfest Tbilisoba

Das Volksfest Tbilisoba wurde zum ersten Mal im 1979 abgehalten und findet seitdem jedes Jahr, Ende Oktober statt. Man feiert dabei die Gründung der Stadt und es werden musikalische, tänzerische und sportliche Events organisiert. Außerdem kommen die Landwirte aus verschiedenen Regionen Georgiens zu Gast, die eigenen Verkaufsstände aufbauen und hausgemachte lokale Produkte zum Verkauf anbieten, die gleich Vorort zubereitet und verkostet werden können.

Das Volksfest Tbilisoba dauert insgesamt zwei Tage.

Öffentlicher Verkehrsmittel in Tbilissi

Es gibt in Tbilissi drei Arten der öffentlichen Verkehrsmittel: Omnibusse, Minibusse (Marschutka) sowie die U-Bahn (Metro). Die Fahrt mit dem Omnibus, sowie mit der U-Bahn kostet 1 Lari (etwa 40 Cent).

Die Bezahlung im öffentlichen Verkehr erfordert mit RFID-Karte, die an jeder U-Bahnstation erhältlich sind.

Außerdem gibt es in Tbilissi zahlreiche private Taxis, die wesentlich teurer sind als öffentlicher Verkehr, aber immer noch sehr günstig sind für europäische Verhältnisse. Die Fahrt innerhalb des Stadtgebietes je nach Entfernung kostet 5 bis 20 Laris und der Preis sollte möglichst vor dem Fahrtantritt, individuell ausgehandelt werden.

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